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Studierende der Sozialwissenschaften wollen ihr Wissen in der Praxis testen

Kommunale, öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen im Raum Bremen als Partner gesucht / Bewerbungsfrist bis zum 1. Juli 2016

Nr. 142 / 25. Mai 2016 KG

Studierende des Fachbereichs Sozialwissenschaften suchen wieder nach praxisnahen Herausforderungen. Sie haben das vierte Fachsemester absolviert und freuen sich darauf, ihre theoretischen Fach- und Methodenkenntnisse sinnstiftend anzuwenden und zu vertiefen. Für diesen Zweck wurde das „Praxisprojekt Gemeinwohl“ als Service Learning Angebot konzipiert. Es startet am 19. Oktober 2016. Aufgerufen sind kommunale, öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen und Organisationen in Bremen, sich mit einem anspruchsvollen Auftrag als Praxispartner zu bewerben. Fragestellungen können beispielsweise die Analyse von bestehenden und gewünschten Nutzer- oder Zielgruppen einer Einrichtung sein. Auch eine Evaluation von eingesetzten Verfahren und Instrumenten oder die Entwicklung von Handlungskonzepten auf Basis von Umfragen und qualitativen Interviews können angeboten werden.

Das „Praxisprojekt Gemeinwohl“

Gemeinwohlorientierte Einrichtungen und Organisationen in Bremen sollen von der studentischen Dienstleistung profitieren. Das Service Learning Angebot wurde erstmals im Wintersemester 2013/2014 eingerichtet. Seither sind neun studentische Beratungsagenturen gegründet worden, die sich mit großem Eifer einer ganz neuen Erfahrung gestellt haben. Die empirischen Erhebungen wurden methodisch sauber geplant, durchgeführt und fristgerecht abgeschlossen. Im Verlauf des Projektes sind die Studierenden zu echten Experten geworden. Fachlich unterstützt wurden sie im wöchentlichen Begleitseminar vom Fachdozenten René Böhme, der als Sozialwissenschaftler am Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW) tätig ist. Die Projektarbeit dauerte 18 Wochen. Das herausragende Engagement der studentischen Teams wurde als Studienleistung anerkannt. Die Praxispartner erhielten einen ausgearbeiteten Bericht, und die Arbeitsergebnisse wurden vor Ort, teilweise vor großem Publikum, eindrucksvoll präsentiert.

Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation

Die ProArbeit des Landkreises Osterholz hatte die studentische Agentur „Startpunkt“ mit der Aufgabe betraut, junge Arbeitslose unter 25 Jahre zu interviewen. Aufgabe war es, neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie zufrieden die betroffenen jungen Menschen mit den Beratungsangeboten und der Ausbildungs- und Arbeitsvermittlung des Jobcenters sind und welche Pläne sie für die Zukunft haben. Obwohl dieser Personenkreis, wie René Böhme aus Erfahrung berichtet, „nur äußerst schwer zugänglich für Befragungen“ ist, gelang es der studentischen Agentur, 30 Probanden zu interviewen. Ein großer Erfolg für die ProArbeit, die aufgrund des erhobenen Stimmungsbilds neue Impulse und Ansätze für die tägliche Arbeit der Fallmanagerinnen und –manager erhielt.

Wünsche an die Partner aus der Praxis

Das nächste „Praxisprojekt Gemeinwohl“ beginnt am 19. Oktober 2016 und endet spätestens am 10. März 2017 mit einer Abschlusspräsentation beim Praxispartner. Grundlage für die Zusammenarbeit ist eine interessante Aufgabenstellung. Die Studierenden der Fächer Soziologie, Politikwissenschaft, Geographie, Geschichte und Integrierte Europastudien erwarten einen Blick in konkrete Handlungsfelder gemeinwohlorientierter Einrichtungen und Organisationen. Die Praxispartner müssen für Kontakte und Gespräche vor Ort mit Bus und Bahn von der Universität aus innerhalb einer Stunde erreichbar sein. Für eine gute Kommunikation benennen die studentischen Beratungsagenturen und die Praxispartner jeweils eine feste Ansprechperson. Das „Praxisprojekt Gemeinwohl“ ist kein Praktikum. Die Studierenden bearbeiten die Aufgaben zusätzlich zu ihrem regulären Studium. Anspruch ist, dass die Arbeitsergebnisse von den Einrichtungen genutzt und umgesetzt werden können. Eine kritische Begutachtung der Ergebnisse ist erwünscht.

Bewerbung für das Wintersemester 2016/2017

Bewerben können sich kommunale, öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen und Organisationen in Bremen. Wer mit Studierenden konstruktiv auf einem hohen Niveau zusammenarbeiten möchte, kann sich bis zum 1. Juli 2016 bewerben. Für weitere Auskünfte steht Birgit Ennen, Leiterin des Zentrums Studium und Praxis im Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Bremen, zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Sozialwissenschaften
Zentrum Studium und Praxis
Birgit Ennen
Tel. 0421 218 67309
E-Mail: bennenprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de